Öltankschau durch den Fachmann
Mit der App Öltankschau bieten wir dem Fachmann ein Werkzeug, schnell und unkompliziert
eine Heizölverbraucheranlage zu bewerten. Dem Betreiber wird damit geholfen, seine
erweiterten Pflichten aus der AwSV zu erfüllen. Sind Anpassungsarbeiten oder der Austausch
der Heizöltankanlage erforderlich, muss der Betreiber einen Fachbetrieb nach Wasserrecht
beauftragen oder er kann einen Sachverständigen um weiteren Rat bitten.
Die App steht hier zum Download bereit:
Weiterführende Informationen hier.
Aktuelle Information zur Ölheizung
Wettbewerbszentrale unterbindet Werbung mit pauschaler Behauptung eines "Verbots von Ölheizungen ab 2026"
Die Initiative Zukunft Ölheizung erreicht viel positive Resonanz in der Presse. Lesen Sie hier mehr.
Unerwartetes Comeback
Die Ölheizung als attraktive Versorgungsalternative in energiepolitischen Krisenzeiten
Ein Gespräch mit Wolfgang Dehoust, Leiter der BDH-Fachabteilung Tanksysteme
September 2022. Ukraine-Krieg, Inflation, Corona: Die Zeiten sind so unsicher
wie lange nicht mehr. Und der Blick in die Zukunft stimmt nicht unbedingt optimistisch.
Die nächsten Monate könnten ungemütlich werden, insbesondere in puncto Energieversorgung
stimmen uns die Politiker bereits mit eindringlichen Warnungen und Befürchtungen auf den
Ernst der Lage ein. Ein drohender Lieferstopp von russischem Gas bleibt ein realistisches
Szenario. Zugleich wird man für einen Umstieg auf regenerative Energiequellen sehr viel
Ausdauer benötigen - für eine flächendeckende Wärmewende wird man noch viele Jahre benötigen.
In dieser ganz speziellen Gemengelage wird ein im Prinzip schon totgesagter Energieträger
nun plötzlich zu einer lukrativen Alternative: Die Ölheizung.
Im aktuellen Experteninterview gibt Wolfgang Dehoust, der Leiter der BDH-Fachabteilung
Tanksysteme interessante Einblicke zur Versorgungsalternative Ölheizung.
Frage 1: Herr Dehoust, was macht die Ölheizung zu einer effizienten Versorgungsalternative
in den vor uns liegenden energietechnischen Krisenzeiten?
Die aktuelle geopolitische Krisensituation hat alle bis vor kurzem geltenden energiepolitischen
Parameter auf den Kopf gestellt. So steht plötzlich auch wieder die Ölheizung als wirksame
Brückentechnologie im Fokus. Und wenn man die heute schon mögliche Beimischung von regenerativen
Brennstoffen mit im Blick hat, dann würde ich die Ölheizung sogar als eine ökologisch wie ökonomisch
attraktive Alternative für die nächsten Jahrzehnte bezeichnen. Darüber hinaus ist eine moderne
Ölheizung mit Brennwerttechnologie voll kompatibel mit regenerativen Energiequellen wie Solar,
PV und Wärmepumpe.
Frage 2: In den Medien hört und liest man immer mal wieder von einem drohenden, gesetzlichen
Verbot der Ölheizung. Was ist dran an dieser „Verbots-Kommunikation“?
Es gibt weder im Moment noch perspektivisch ein Verbot der Ölheizung im Bestand oder bei
Neuanlagen. Diskutiert wird allenfalls eine Begrenzung der Nutzungszeit einer Ölheizung
auf zwanzig Jahre und die Kombination mit erneuerbaren Energien, Bis jetzt liegt diese
bei 30 Jahren. Bei Bestandsanlagen müsste eine Umstellung auf die ressourcenschonende
Brennstofftechnologie erfolgen. Ebenso sollte eine Überprüfung der Tankanlage erfolgen,
ob diese noch geltenden Qualitätsanforderungen entspricht. Moderne doppelwandige
platzsparende Heizöltanks sind oft die optimale Lösung und vom Fachmann schnell montiert.
Grundsätzlich unterstützen wir als BDH-Fachabteilung Tanksysteme ganz klar die
Klimaschutzpolitik der Bundesregierung und damit auch die Zielsetzung als
Bundesrepublik Deutschland in naher Zukunft klimaneutral zu werden. Hierzu gehört auch
die Forderung der Koalition, 65% regenerative Energie bei der Neuanschaffung von
Heizsystemen einzubinden. Das eröffnet aber auch wieder neue Spielräume für die
Ölbrennwertheizung, da sich diese aufgrund ihrer problemlosen Kompatibilität mit
anderen regenerativen Energiequellen hervorragend als bivalentes bzw. hybrides Heizsystem
eignet. Die Ölheizung bleibt also ein aktiver Begleiter Deutschlands auf dem Weg zu Null CO2 Emissionen.
Frage 3: Bivalente Kombinationen der Ölheizung mit regenerativen Energiequellen gelten
als sehr effiziente Versorgungslösungen. Als besonders attraktive Lösung wird in diesem
Zusammenhang die Verbindung mit der Wärmepumpe propagiert. Warum ist speziell dieses
Hybridmodell so interessant?
Bei einer Kombination mit der Ölheizung muss die Wärmepumpe nicht auf eine Spitzenlast ausgelegt
werden, sondern bei sehr niedrigen Außentemperaturen kann dann auf die Ölheizung als Backup
zurückgegriffen werden. Die Wärmepumpe ist also nur auf die Abdeckung der Normallast ausgerichtet
und arbeitet dabei im effizienten Bereich. Im Hinblick auf Versorgungssicherheit eine optimale
Kombination, da Heizöl – sei es in fossiler oder synthetischer Form als E-Fuels – die größte
Energiedichte im Speicher hat. Zusätzlich besteht die Möglichkeit bei der viel diskutierten Dunkelflaute
im Strommarkt, die Wärmepumpe abzuschalten, wenn nicht genügend elektrische Energie vorhanden ist.
Auf der jüngsten Fachmesse, der SHK in Essen, wurde eine derartige Gerätekombination
von führenden Kesselherstellern bereits als brandneue Produktentwicklung vorgestellt.
Frage 4: Man liest immer häufiger über Industrieunternehmen, die in der
Energieversorgung – sei es in der Produktion oder in der Gebäudeklimatisierung – von
Erdgas auf Heizöl umsteigen. Das müsste doch auch von der Politik wahrgenommen werden,
die Heizöl ja lieber heute als morgen als Energiequelle streichen würde.
Ich hoffe natürlich, dass das so wahrgenommen wird. Denn die zunehmende Rückkehr
zum Heizöl in der Industrie basiert ja auf dem Verantwortungsbewusstsein der
Unternehmen. Gerade Industrieunternehmen respektive das produzierende Gewerbe
müssen ja dafür sorgen, dass ihre Produktion gesichert ist und nicht durch ein
kurzfristiges Abschalten der leitungsgebundenen Energie zum Stillstand kommt.
Deshalb wird nun bei vielen Unternehmen Heizöl als zusätzliche zweite Quelle der
Energieversorgung eingesetzt. Die in letzter Zeit spürbar gestiegene Nachfrage am
Markt nach groß dimensionierten Tankbehältern belegt diese Entwicklung. Das Verhalten
der Industrie ist auf jeden Fall ein weiterer Beleg für die Zukunftsfähigkeit des Heizöls
als effiziente Form der Energieversorgung, was von der Politik nun hoffentlich auch
mal entsprechend gewürdigt wird.
Frage 5: Als Energieträger der Zukunft werden die so genannten E-Fuels bezeichnet.
Dabei handelt es sich um synthetische Flüssigbrennstoffe. Sind E Fuels für Sie
inzwischen ein realistisches Projekt geworden, mit dem ein effizienter Beitrag zur
Klimawende erzielt werden könnte?
Wir haben uns alle auf null Emissionen bis 2040 oder 2050 verpflichtet. Bis dahin
werden sicherlich noch einige technologische Weiterentwicklungen sowohl bei gasförmigen
als auch bei flüssigen, synthetischen Brennstoffen stattfinden. Wobei eine breite,
private Nutzung von klimaneutralen Brennstoffen wohl eher in Richtung Flüssigbrennstoffe
geht, da die Speicherung von grünen Gasen beispielsweise in Form von Wasserstoff, nach
heutigen Gesichtspunkten im privaten Sektor nur sehr schwer zu realisieren sein dürfte.
Frage 6: Warum würden insbesondere Besitzer von Heizölanlagen von
einem Markteintritt von E-Fuels profitieren?
Besitzer von Heizölanlagen haben den großen Vorteil, für den Betrieb und die
Speicherung von Flüssigbrennstoffen bereits die komplette Infrastruktur im Keller
stehen zu haben. Diese Verbraucher könnten also vollkommen problemlos auf E Fuels
umstellen und sind somit schon jetzt für die Zukunft gerüstet. Für Besitzer von
Ölheizungen hat eigentlich schon jetzt die Zukunft begonnen, da sie heute schon die
Möglichkeit haben, klassisches Heizöl, E Fuels und Bio Heizöl zu mischen und den Anteil
an klimaneutraler Energie in den nächsten Jahren kontinuierlich hochzufahren bis
zu einer 100%-igen CO2-Neutralität.
Frage 7: Welchen Zeithorizont für eine flächendeckende Wärmewende sehen Sie als
realistisch an? Und damit für diesen Zeitraum auch die Ölheizung als
effiziente „Übergangslösung“ für relevant?
Die Ölheizung ist meiner Meinung nach vielmehr als eine attraktive Brückentechnologie,
deren Nutzungszeit nach 20 Jahren – wenn die Ziele der Wärmewende erreicht worden
sind – beendet ist. Wobei nebenbei bemerkt 20 Jahre eine längere Laufzeit bedeutet als
die durchschnittliche Lebensdauer eines Verbrennungsmotors für ein Kraftfahrzeug. Wenn man
die Verfügbarkeit von E Fuels mit ins Kalkül zieht, dürfte die Ölbrennwertheizung mit
entsprechend modernen doppelwandigen Kunststofftanks in angepasster Größe auch über
2050 hinaus eine gewichtige Rolle in der Energieversorgung spielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unabhängigkeit, Versorgungssicherheit und
Verfügbarkeit wohl die beherrschenden Themen in der Energieversorgung sind und wohl
auch bleiben werden. Und bei diesen Leistungseigenschaften braucht die Ölheizung mit
sicheren Vorratstanks wirklich keinen Vergleich mit anderen Formen der Energieversorgung zu scheuen.
Immer aktuell: www.zukunftsheizen.de
Für Wolfgang Dehoust, Leiter der BDH-Fachabteilung Tanksysteme, eröffnen sich
vollkommen neue Spielräume für die Ölheizung aufgrund ihrer problemlosen
Kompatibilität mit anderen regenerativen Energiequellen- vorrangig Wärmepumpe
und Solarthermie.
Bildquelle: BDH-Fachabteilung Tanksysteme, Köln
Die Ölheizung – dank E Fuels auch langfristig eine zukunftsfähige
Form der Wärmeversorgung. Diese komplett klimaneutral erzeugten,
synthetischen Brennstoffe werden von Experten als wichtigster Energielieferant
der Zukunft gesehen und können dabei die gesamte Infrastruktur einer Öltankanlage
nutzen. Weitere Infos unter www.zukunftsheizen.de.
Bildquelle: Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V., Berlin
Für die renommierte Molkerei Berchtesgadener Land ist Gas bisher die
Primärenergie der Milchproduktion – wie für 80% aller Molkereien in Deutschland.
Um nun für den Notfall gerüstet zu sein, hat Berchtesgadener Land eine Million
Liter Heizöl gekauft sowie einen eigenen Tankzug für den Öltransport.
Bildquelle: Molkerei Berchtesgadener Land; Piding Honorarfreier Abdruck bei Quellenangabe
Ölheizungen werden immer wirtschaftlicher: während in den letzten
10 Jahren sich die Zahl der Ölheizungen nur um ca. 16 % verringerte,
sank der Energiebedarf für den Betrieb installierter Ölheizungen um 56%.
Bildquelle: Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V., Berlin Honorarfreier Abdruck bei Quellenangabe